Wir Prozess für junge Leute

8.-10. September 2023

Hast du Interesse an tiefer Begegnung, authentische Verbundenheit jenseits von Rollen, Masken und Bewertungen in Gemeinschaft?

An diesem Wochenende lassen wir uns wieder mit einer Gruppe junger Menschen zwischen 18 und 29 auf ein gemeinsames Abenteuer ein: Der Wir-Prozess nach den Empfehlungen von Scott Peck ist der zentrale gemeinschaftsbildende Prozess der Gemeinschaft Tempelhof. Hier wird ohne vorgegebenes Thema ein Wochenende gemeinsam All-Leaderschaft, Zuhören und Empathie praktisch geübt. Der Wir-Prozess ist ein besonderes gemeinschaftsbildendes Erlebnis, bei dem man auch sich selbst neu begegnet. Er hat eine ganz eigene Dynamik, die fast mystisch sein kann, schwer zu beschreiben ist und Teilnehmenden eine Ahnung davon gibt, was es bedeutet, wenn kollektive Intelligenz durch die unbewusste Choreographie einzelner Beiträge, archaische Menschheitsthemen für alle spürbar macht.

Gemeinschaftsbildender Wir-Prozess nach den Kommunikationsempfehlungen von Scott Peck

Wir befinden uns in einer Zeit, die von Wandel und Veränderung geprägt ist. Antworten im alten Sinne taugen nicht mehr, vielmehr der Wille und der Mut mit den offenen Fragen zu leben und sich im Sinne Rilkes als Forscher in Neuland zu begeben, welches sich nur durch eine ehrliche und transparente Kommunikation erschließen lässt.

In diesem Sinne dient die Gruppe und der Gruppenkontext als Übungsfeld für eine Art radikale Subjektivität, die authentische Gemeinschaft und Verbundenheit jenseits von Erwartungen und Beurteilung erfahrbar werden lässt. Damit der Prozess sein ganzes Potential entfalten kann, braucht es von jedem von uns eine einzigartige Mischung aus wachsender Bewusstheit, Verantwortung und Hingabe: Wachsende Bewusstheit über das, was aus den Tiefen unseres Unbewussten in uns aufsteigen will, Verantwortung, uns mit dem, was in uns ist, zu zeigen und einzubringen. Die Fähigkeit der Hingabe braucht es, zur Annahme all dessen, was an Gefühlen, abgelehnten Gefühlen und Widerständen in uns und in anderen auftaucht. Dies alles ohne die Einladung oder Aufforderung einer Leitfigur, eines Lehrers, oder Therapeuten.

Gemeinschaftsbildung nach Scott Peck geht davon aus, dass jeder Teilnehmer die Kompetenz von Führungs-, und Leitungsqualität in sich trägt und somit Teil einer Gruppe ist, die von Scott Peck „group of all leaders“ genannt wird. Lassen wir uns auf dieses Übungsfeld und seine Herausforderungen ein, erwächst uns neben der Zunahme an sozialer Kompetenz im heilsamen Umgang mit menschlichen Themen und Wandlungsprozessen auch das Vertrauen in kollektives Wissen, in emotionale Nähe und Verbundenheit und in die transformatorische Kraft einer ehrlichen und offenen Kommunikation.

Die verschiedenen Phasen, die innerhalb des Prozesses in unterschiedlichen Reihenfolgen auftauchen können, machen die normale gesellschaftliche Kommunikation schnell sichtbar:

In der Pseudoharmonie werden oft Geschichten erzählt, die üblichen angelernten Umgangsformen praktiziert oder „über“ jemanden gesprochen. Durch verschiedene Empfehlungen, z.B. „spreche von Dir – gehe nicht in Reaktion“ wird diese Art der Kommunikation offensichtlich und schnell unangenehm.

Damit beginnt meistens die Chaosphase: Die persönlichen Glaubensbilder können die dahinter verborgenen Emotionen (Wut, Zorn, Angst, Trauer) nicht mehr zurückhalten. Vorwürfe, destruktive Angriffe oder Übersprunghandlungen scheinen jegliche gemeinsame Entwicklung unmöglich zu machen. Hier wird dann die Empfehlung „bleibe bis zum Ende“ wichtig, denn unser Geist ist gewohnt unbekanntes Terrain durch Abbruch zu verlassen.

In Mitten des vollständigen Chaos kann dann in unterschiedlichen Facetten Leere auftauchen: Trostlos und schwer – und vielleicht später wie durchlässig werdend und in ein leichteres „Nichts mehr da, was wichtig wäre“ übergehend.

Wenn an diesem Punkt einzelne Menschen der Gruppe sich in unmittelbaren Impulserleben zeigen können – und seien diese noch so „ver-rückt“- kann sich ein Feld der authentischen Erfahrung für die ganze Gruppe öffnen. Dabei wird ein Geschmack dessen offensichtlich, was es heißt, dass „das Ganze (also die Gruppe) mehr ist, als die Summe ihrer Teile“. Gleichzeitig ist dieser Prozess nicht linear, kann also auch jederzeit anders verlaufen – es gibt keine festen Muster.

In der Regel wird der WIR-Prozess nur beim ersten Treffen oder bei Schwierigkeiten innerhalb bestehenden Gruppen begleitet. Die Aufgabe der Begleitung besteht darin, den geschützten Raum zu halten, gelegentlich Impulse zu geben oder auf Energieveränderungen hinzuweisen. Je nach Ablauf können dabei auch zeitliche Unterbrechungen, Kleingruppen, Körperarbeit oder andere Arbeitsmethoden vorgeschlagen werden. Der Begleiter/in wird gleichzeitig auch Teil des Gruppenprozesses sein – es gibt also nicht nur kein vorgeplantes „Programm“, es gibt auch keine Vorgaben für die Begleiter.

Hinweis: Im Falle von laufenden psycho-therapeutischen Behandlungen meldet euch bitte vor eurer Buchung telefonisch bei uns und klärt die Teilnahme bitte mit eurem Therapeuten ab.

(Quelle: https://booking.seminardesk.de/de/schloss-tempelhof/d0d3bbd98d83424aa0f6372a6bdb312f/gemeinschaftsbildender-wir-prozess)

Anmeldung für einen Seminarplatz per email an: orientierungswerkstaetten@schloss-tempelhof.de,

Die Teilnahmegebühr kann nach eigener Einschätzung gewählt werden: Um die Teilnahme auch für junge Menschen mit geringem Einkommen möglich zu machen, werden wir mit euch vor Ort in einen solidarischen Prozess auf Grundlage eurer individuellen Selbsteinschätzung gehen (Richtwert zwischen 40-100€, gerne auch mehr. Die Teilnahmegebühr für den Wir-Prozess am Tempelhof liegt normalerweise bei 170-210€). Die Anmeldung per email gilt als verbindliche Anmeldung sobald ihr von uns eine Bestätigung erhalten habt. Preise für Unterkunft und Verpflegung kommen je nach Wahl dazu.

Alle Preise gelten für einen Erwachsenen für Unterkunft und Verpflegung über das Seminarhaus Schloss Tempelhof für den gesamten Veranstaltungszeitraum.

  • Einzelzimmer 161 €
  • Doppelzimmer 145 €
  • Zweibettzimmer 145 €
  • Zweibettzimmer mit eigenem Bad 173 €
  • Mehrbettzimmer 137 €
  • Übernachtung im eigenen Fahrzeug mit Strom 111 €
  • Übernachtung im eigenen Fahrzeug ohne Strom 99 €
  • Zeltplatz 91 €
  • Schlafsaal mit eigener Isomatte 99 €

Es gibt für junge Menschen mit eingeschränkten finanziellen Mitteln auch die Möglichkeit auf der „Jungen Wiese“ mit Selbstverpflegung zu übernachten.

Bitte schreibt uns an: orientierungswerkstaetten@schloss-tempelhof.de, falls diese Kosten eine Hürde für euch darstellen sollten.

Oder im August sms an Kira für eine zeitnahe Rückmeldung: 01515-6354632 (da die email im Urlaubsmodus nicht regelmäßig gelesen wird ;)).

Hier geht es zur Anmeldung für Unterkunft und Verpflegung über das Seminarhaus:

Begleitung:

Susanne Socher

Jg. 1978, Dipl. Politikwissenschaftlerin und Erwachsenenpädagogin, lebt in der Gemeinschaft Schloss Tempelhof. Bei Mehr Demokratie e.V. leitet sie den Bereich „Beratung & Kommunale Demokratie“ und arbeitet freiberuflich in den Bereichen Moderation, Mediation und Community Building (nach Scott Peck).

Nico Ratering

Jg. 1982, Vater von 2 Kindern, Tischlermeister/Zimmerer, Gemeinschaftsaufbau am Tempelhof, Community Building, Begleitung von Männer Jahresgruppen, Initiatische Prozessbegleitung

Kira Petersen

Jg.1969, Politologin (PhD), Lernbegleiterin und Projektleiterin, lebt in der Gemeinschaft Schloss Tempelhof. Mitbegründerin der Orientierungswerkstätten am Tempelhof, langjährige Erfahrung in der Begleitung junger Erwachsener.

Sommeruni von Juli bis September

Die Sommeruni öffnet ihre Tore:

Am 28.07 und 29.07 ankommen und Aufbau für einer Eröffnungsfeier am 30.07

Ab Anfang August anreise mit Voranmeldung jederzeit möglich.

Weitere Informationen über Veranstaltungen und das Projekt werden in dieser Telegram Gruppe geteilt:

https://t.me/+Q_JLtahjofRiYmIy

Bei der Gemeinschaft Schloss Tempelhof ist ein Ort am entstehen, in dem wir viele Potentiale sehen. Er möchte der Erde antworten schenken, die uns zu nachhaltigen Lebensweisen lenken. Auch möchte er helfen zu erwecken welche Talente in dir stecken, auf dass du mit Freude dich kannst entfalten und dein Leben selbstbestimmt gestalten.

Was braucht ein gutes Zusammleben, welche Struktur und Kultur sollte es dafür geben? Beginne mit uns eine Forschungsreise, erlebe sie auf deine Weise, ein eigenes Projekt oder einen Geodom mit bauen. In dieser Zeit darfst du dich viel trauen. Zum Beispiel auch mal Nein zu sagen und genug Raum für eigene Lebensfragen. Im August entsteht, was jede(r) bringt ein, du bist herzlich eingeladen mit uns einfach zu sein. Der Ort ist noch jung und am entstehen, uns ist es wichtig auch dies zu sehen. Mit künstlerischem Ausdruck und handwerklichem gestalten können wir lernen einen Platz zu verwalten. Gemeinsam wollen wir den Ort mit Liebe beschenken, ihm Schönheit einzuhauchen und mit Freude ihn zu trenken, auf dass er uns gut durch den Sommer trägt und Samen der Freude in unsere Herzen säht.

Ab dem 28.07 bereiten wir den Platz auf diese Reise vor, stimmen uns ein und öffenen das Tor am 30.07.

Weitere Details verhindern den Reim drum folgen sie später, doch tragt euch schon ein, das Datum und schaut ob es euch zeitlich passt.

Wir freuen uns auf jeden Gast.

Herzliche Grüße

Michi, Maya, Simon, Tracy und Friedemann

Flowtopia Festival vom 15.-17.September

Weitere Informationen über Veranstaltungen und das Projekt werden in dieser Telegram Gruppe geteilt:

https://t.me/+Q_JLtahjofRiYmIy

Werte und Visionen

Wir stehen für die Vision einer Welt in der selbstbestimmte Menschen verbunden sind mit sich selbst, mit einer Gemeinschaft und mit der Welt, geerdet in der Natur, sowie angebunden an etwas Höheres und aus dieser Verbundenheit in VerAntwortung gehen und zukunftstauglichen Wandel mitgestalten. Für junge Menschen, die sich in dieser Vision wiederfinden, schaffen wir Entwicklungs- und Orientierungsräume.

Zentrale Werte sind: Authentizität, Integrität, Achtsamkeit, Selbstverantwortung, Commitment zu innerem Wandel & Wachstum, zu wahrhaftigem & bewusstem Umgang miteinander zu gesellschaftlichem Wandel und Weltverantwortung

Was wir machen

Wir arbeiten mit unterschiedlichen Methoden aus der Gemeinschaftsbildungs-, Visions-, Biografie- und Dyadenarbeit, sowie mit bewusster und ehrlicher Kommunikation, Naturerfahrung und Achtsamkeits-übungen. Zentrale Themen wie Distanz und Nähe, Vertrauen und Kontrolle, Liebesfähigkeit, Vielfalt & Andersartigkeit der Anderen, Dienen und Hingabe, Führen und Verantwortung, Nehmen und Geben, Heimat und Klarheit werden erforscht. Es gibt Raum für Fragen wie: “Wer bin ich für die Welt von morgen?” „Wie will ich wirken?“ und “In was für einer Welt möchte ich leben?”

Wer kann Teilnehmen?

Junge Menschen zwischen 18 und 30, die Lust haben auf: Gemeinschaftserfahrung, Naturnahes wohnen, sich selbst besser kennenlernen – und die Welt von morgen und ihr eigenes Leben zu gestalten.

Wir freuen uns explizit über Menschen, die unsere Vielfalt im Sinne aller Diversitäts-Kategorie bereichern, also ohne Diskriminierung bezüglich ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht, Religion und Weltanschauung, Behinderung, sexueller Identität.

Förderung für das Orientierungscamp durch Jugend für Europa: